pro.log „Zur schönen Aussichtt“

Hauke Pockrandt, der kurzfristig als Gastdramaturg die Dramaturgie zu dieser Inszenierung übernahm, führte in das Stück ein. Horváth nenne dieses und auch seine anderen Stücke Komödien, aber es seien Komödien, bei denen einem das Lachen im Halse steckenbleibe. In diesem Stück schafft er eine groteske Parallelwelt, ein verzerrtes Abbild seiner Zeit, das erstaunlich viele Fenster zu unserer Gegenwart – immerhin 100 Jahre später-öffnet. Das Stück zeigt die Verrohung der Gesellschaft in der Zeit des aufkommenden Faschismus, es erzählt viel über eine männlich dominierte, brutale Gesellschaft. Die Sprache, bestehend aus Floskeln und falschen Zitaten, verrate viel über die dysfunktionale Kommunikation aller, außer Christine. In der anschließenden Diskussion erhielt das Publikum Einblicke in die Erarbeitung einer Rolle, über die Setzung von Schwerpunkten in der Inszenierung. Eine Zuhörerin ging besonders auf das so viel verratende Bühnenbild und die Kostüme ein. Beides, so die Darstellenden, habe ihnen sehr geholfen.

v.l.n.r: es Florian Rummel, der Dramaturg Hauke Pockrandt, Leonard Meschter und Kristina Lotta Kahlert