Viele Menschen jeglichen Alters strömen auf den Münsterplatz, letztendlich werden es mindestens 500 sein, um für den Erhalt des Orchesters und des Theaters mit seinen drei Spielstätten zu demonstrieren. Die Freundeskreise der Philharmonie und des Theaters haben zu dieser Kundgebung aufgerufen. Gejubelt und lautstark applaudiert wird, als Thomas Kimmig die Veranstaltung eröffnet.
Musik und eine Performance des Jungen Theaters eröffnen die Veranstaltung. Die sehr persönlichen und leidenschaftlichen Redebeiträge machen deutlich, warum wir auf das Theater- und natürlich auch auf das Orchester- nicht verzichten dürfen. Wolfgang Kleiner, engagierter Lehrer, und Ana Hertz, Kulturvermittlerin und Theaterpädagogin an der HTWG, berichten von ihren Erfahrungen mit jungen Leuten, für die das Theater, wo sie auch selbst aktiv und kreativ werden können, so wesentlich ist. Ein junger Mann stellt überzeugend dar, dass er ohne das Theater nicht zu dem geworden wäre, der er heute, 26jährig, ist, nämlich ein selbstbewusster, politisch aktiver, für die Demokratie kämpfender Mensch. Saskia Heger, die als Technikerin hinter der Bühne arbeitet, und Thomas Fritz Jung, den wir als Schauspieler auf der Bühne erleben, kämpfen um die Existent dieses Theaters und ihre eigene. Mit Herzblut und einem für eine Berufstätigkeit überdurchschnittlichen Engagement üben sie ihre Berufe aus. Und schließlich Wolfgang Mettler, der denen die Leviten liest, die, um kurzfristig finanzielle Löcher zu stopfen, der Stadt nachhaltig Schaden zufügen würden, wenn sie sie zwei ihrer Alleinstellungsmerkmale berauben.
Ein Schwerpunkt aller Beiträge für das Theater ist die Werkstatt, die eben nicht nur ein Ort des Vergnügens für Wenige ist. Gerade die dort findenden vielfältige Aktivitäten machen diese zu einem Ort für alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten, einen Ort, an dem Integration stattfindet, Kreativität und Diversität gelebt wird.
Zum Schluss stimmen Mitglieder der Philharmonie Beethovens „An die Freude“ an, beim Mitsingen werden manche Augen feucht.