pro.log zu „Es bla einmal“

Einen ganz besonderen pro.log erlebten die Besucherinnen und Besucher, die sich nicht davon abschrecken ließen, dass es um ein Kinderstück namens „Es bla einmal“ ging. Schon der Titel weist darauf hin, dass es sich hier um Sprachspiele, Missverständnisse, „Fehler“ handelt. Es müsste doch heißen, „Es war einmal“ und sind Märchen wirklich bla,bla?

Der Autor Till Wiebel hat zusammen mit Romana Lautner, der Dramaturgin und Leiterin des Jungen Theaters, bei einem Wettbewerb den Zuschlag für eine Stückentwicklung erhalten. Und was man darunter zu verstehen hat, erläuterten die Beiden sehr anschaulich. Nachdem der Autor den Beginn vorgegeben hatte, entwickelte er die Fortsetzung in Zusammenarbeit mit den 3. Klassen der Berchen- und Stephansschule und Mitgliedern des Jugendbeirats (Junges Theater). Dabei sei die Arbeit auf Augenhöhe mit den Kindern wichtig gewesen. Spannend, was die Kinder an Ideen einbrachten, um dem Brotkäppchen zu helfen, aus dem geheimen Land „Schwappseits“, in das man versetzt wird, wenn man Fehler gemacht hat, herauszufinden, um der Großmutter das Körbchen mit Brot zu bringen. Auch die glückliche Lösung, die ihm bzw. ihr erlaubt, bei den lieb gewonnen Figuren im Schwappseits – Forschkönig, Schmerzkeks, Meerjungsau, Plapperge i- zu bleiben, ohne die Großmutter zu vernachlässigen, sei von den Kindern gekommen.

Luisa Harder, die als forsch- freches Brotkäppchen durchs Stück führt und Ulrich Hoppe, der forschende König und ängstliche Schmerzkeks, erzählten von ihrer Freude an dieser Arbeit. Was „ganzheitliche“ Bildung bedeutet, lässt sich an der Entstehung dieses Stücks ermessen: Phantasie, Sprache, Reflexion, Realisieren von Ideen, Zusammenarbeit, Toleranz, Umgang mit Enttäuschungen und „Fehlern“ und vieles mehr.

Das Publikum, das eher der Generation Großeltern oder Eltern zuzuordnen war, dankte begeistert. Und die Theaterfreunde danken dem Jungen Theater!