Podiumsdiskussion mit Dr. Johannes Bruggaier, Dr. Doris Happl, Kristo Šagor, Prof. Dr. Christina Wald und Dr. Martin Windisch
Unter den drei wichtigen Lear-Bearbeitungen der 2010er-Jahre war Lanoyes 2015 uraufgeführte die erste. Geschult in Shakespeare-Adaptionen (Schlachten! [1997], Hamlet versus Hamlet [2014]), hält Lanoye an der Dramenform fest, doch er invertiert die Geschlechter, macht aus der Krise der Monarchie die Finanzkrise und aus Lears Wahnsinn die Demenz der Industriemagnatin Elisabeth Lear.
Wie viel Shakespeare steckt noch in Königin Lear? Ist die Lear-Referenz nur eine Marketing-Strategie? Was bedeutet die Gender-Inversion gegenüber der frühneuzeitlichen Misogynie Lears?