Vortrag 1: Dr. Gerd Zang: „Hermanus Contractus und seine Zeit“
Die Behinderung hat für Hermann eine Einschränkung seiner Lebenserfahrungen zur Folge gehabt. Es war ein zurückgezogenes Leben. Trotzdem war er ein Kind seiner Zeit! Dass er einer Familie des hohen Adels entstammte, hat ihn trotz seiner Behinderung relativ alt werden lassen, nämlich 41 Jahre.
Der Beitrag stellt diese Lebenszeit anhand zeitgenössischer Abbildungen mit allgemeinen und lokalen Bezügen dar.
Die angesprochenen Themen sind: Könige/Kaiser – Schule – Kleidung – Klostergebäude – Münster – Bischöfe und Äbte – Weltliche Pfalzen – Alltagsleben der führenden Schicht: Speisen/Spiel/Musik/Tanz/Sexualität/Jagd – die Grundlagen dieses Lebens:
Krieg und Beute/ Abgaben der Bauern und anderer Abhängiger – Dorfstruktur.
Den Abschluss bildet der Hinweis auf den Versuch Kaiser Heinrich III. im Reich einen inneren Frieden herzustellen. Sein in Konstanz verkündeter Landfrieden blieb ein frommer Wunsch.
Vortrag 2: Prof. Arne Luz: „Hermann der Krumme“
Hermann der Lahme blieb nicht nur als Geschichtsschreiber im Gedächtnis der Gelehrtenwelt. Er hinterließ u. a. Beschreibungen von Geräten zur Zeitmessung und für den Unterricht in der Klosterschule eine Rechenlehre, eine Spielanleitung zum Zahlenkampfspiel und eine Harmonielehre. Er förderte die Bildung der Frauen mit einer Versschule, die er für befreundete Nonnen verfasste.
Als Dichter und Komponist geistlicher Gesänge ist Hermann bis heute in der Kirche gegenwärtig. Das gilt besonders für die Tradition seines „Salve Regina“.