Kurzinfo zu: Ein Sommernachtstraum

Dr. Martin Windisch, Universität Stuttgart

Gibt es das eine Stück, das Shakespeare ausmacht? Ist es eine der Tragödien? Romeo und Julia oder Hamlet? Oder ist es doch die festlichste der Komödien, Ein Sommernachtstraum? Kein anderes Shakespeare-Stück wird weltweit so häufig aufgeführt, an den großen und kleinen Häusern genauso wie an Schulen und Universitäten. Es gilt als ein Stück voller Lust am Spiel, voller Zauber und Liebe. Doch ist dies tatsächlich, was das Stück ausmacht? Ist es nicht vielmehr Shakespeares hochaktuelle Zurschaustellung von toxischen Beziehungen, sexueller Gewalt und dem manipulativen Einsatz von K.-o.-Tropfen? Die zum Alptraum werdende Sommernacht formt Shakespeare zu einem seiner dunkelsten Stücke, voller Echos seiner nicht lange zuvor entstandenen frühen Tragödien Titus Andronicus und Romeo und Julia.