Kurzinfo zu: Das Licht im Kasten

Dr. Maria Kuberg

Elfriede Jelinek hatte schon immer ein besonderes Faible für das Oberflächliche. „Ich möchte einmal eine Modeschau machen, bei der die Frauen in ihren Kleidern Sätze sprechen. Ich möchte seicht sein“, erklärt sie in einem ihrer Essays. Ihr Stück Das Licht im Kasten ist eine solche Modenschau. Die Sätze, die hier gesprochen werden, drehen sich um die seichte und glänzende Oberflächenwelt der Mode, die uns allen das verlockende Versprechen der Schönheit, des Begehrens, der Bedeutung macht – und weil Jelineks Sätze voller hintergründigem Sprachwitz immer auch das Doppelbödige des Oberflächlichen freizulegen vermögen, machen sie auch die hässliche Kehrseite der strahlenden Modewelt sichtbar. So kommen in Das Licht im Kasten, einer Fortschreibung von Jelineks Die Straße. Die Stadt. Der Überfall, hinter den glitzernden Fassaden von Prada und Vuitton die zwielichtigen Machenschaften der Verunsicherung, der Ausbeutung und der Umweltzerstörung zum Vorschein, die das Geschäft mit der Eitelkeit am Laufen halten.