Dr. Renata von Maydell, Slavistin, Universität Konstanz
Der Vortrag wird die Romanvorlage in den Blick nehmen: das poetische Gewebe von Biografien, das die Autorin ausbreitet – mit den Perspektiven der Tochter und Enkelin, der Freundin und Mutter. Die Mütter leben zwischen der Welt von Anton Tschechow – „Im Menschen muss alles herrlich sein“ – und dem „Fleischwolf“ der auseinanderfallenden Sowjetunion. Im Zuge ihrer Emigration sind Mütter und Töchter eher verstrickt als verbunden. Verluste, Brüche, Entfremdungen und Sprachlosigkeiten prägen die Lebenswege und die Beziehungen. Wie setzt die Inszenierung dies um? Im Anschluss an den Vortrag haben wir Zeit, mit Dr. Renata von Maydell und Mitgliedern des Ensembles zu diskutieren.