Wer immer schon eine Inszenierung von Christoph Marthaler sehen wollte, hatte in Basel die Gelegenheit dazu: gerade hatte sein neues Stück „Doktor Watzenreuthers Vermächtnis – Ein Wunschdenkfehler“ Premiere, da überschlugen sich schon die Kritiken. Ein typischer Marthaler, hieß es: beißend, schwarzhumorig, skurril, tragikomisch, zeitkritisch, hochpolitisch. Das versprach einen großartigen, vielseitigen Abend für uns als Theaterfreunde.
Den Ausflug hat unser Vorstandsmitglied Heike Brandstädter konzipiert. Die Anreise war wieder in Eigenregie – per Bahn kam man in den Genuss des Baden-Württemberg-Tickets. Ab 16 Uhr waren für uns Tische im schon bewährten Restaurant „tibits“ reserviert, wo wir uns ganz nach eigenem Gusto arabisch-asiatisch-mediterrane Köstlichkeiten vom Buffet holen konnten. Um 17.30 Uhr ging es gleich gegenüber an die Theaterkasse, dort lagen unsere Karten bereit. Mit 31 Personen konnten wir einen Gruppenrabatt von 30 % genießen – und beste Plätze in den ersten Reihen.
Wir hatten noch Zeit, um vorab die Einführung zu hören, bevor das eigentliche Highlight des Abends begann: die Inszenierung. Danach konnte, wer wollte, noch einen Drink nehmen, bevor die gemeinsame Rückreise begann. Der Tag war lang, aber anregend.

… ein paar Stimmen unserer Mitglieder
Ein Abend, der ein Augen- und Ohrenschmaus ist – die Mimik und Gestik der Tischgesellschaft, das Spiel der Cellistin, der Gesang aller – ein Abend der Bilder, deren Bedeutung sich nach und nach erschließt, sicherlich nie ganz, aber ist das nicht ein Zeichen von Kunst, dass stets noch etwas zu entdecken, dass sie nie ganz zu entschlüsseln ist und dass sie einen nicht in Ruhe lässt?
Renate Schwalb
Laut lachend wurden wir Zeugen einer Tragödie: des Absterbens einer Familiendynastie. Alle 8 Mitglieder der tagenden Runde wissen es – nichts wird sie noch einmal retten – schon gar nicht das Cellospiel der einzigen jungen Überlebenden. Vielen Dank, liebe Frau Brandstädter!
Ulla Stemmermann